Geschichte

Vor 800 Jahren erbaut, beeindruckt die Basilika noch heute durch ihre Schlichtheit und romanische Strenge. So lädt sie ein zum stillen Verweilen und Schauen. Sie gibt aber auch Zeugnis vom Glauben vergangener Zeiten, der durch unsere Zeit bis in die Zukunft weist.

Als Dedo von Wettin 1156 das Rochlitzer Land erbte, ließ er bald als Graf von Groitzsch im hiesigen „Zschillen“ eine  Kirche errichten „zu Ehren des heiligen und siegreichen Kreuzes, der seligen, allzeit jungfräulichen Gottesmutter Maria und des hl. Evangelisten Johannes“. Sie sollte Begräbnisort der gräflichen Familie sein. Zur Kirche stiftete Dedo ein Kloster und ließ dazu Ordensbrüder vom Augustinerchor- herrenstift  Lauterberg bei Halle (Im 14. Jh. setzte sich dort, nach dem Patrozinium der St.-Petrus-Kirche, die Bezeichnung Petersberg durch.) kommen. Im Jahre 1168 hat Bischof Gerung von Meißen den Ostteil der Kirche geweiht. Schon um 1180 dürfte die Kirche vollendet gewesen sein, das dazugehörende Kloster etwas später.

Zum Bau wurde Porphyrtuff (versteinerte Lavaasche) vom Rochlitzer Berg verwendet. Ein Zeichen der Kunstfertigkeit der damaligen Zeit stellt die Emporensäule dar, aus einen Stein gehauen. Die Kirche ist als dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet – hohes Mittelschiff und niedrigere Seitenschiffe. Der Grundriss ist in Kreuzesform gehalten. Nur über dem Hochchor und über der Empore befand sich ein Kreuzgratgewölbe. Der übrige Raum war mit einer Flachdecke versehen.

Das jetzt gotische Gewölbe wurde im 15. Jahrhundert eingezogen. Wegen Unruhen im Kloster entschloss sich Markgraf Heinrich der Erlauchte, nach Beratungen mit dem Bischof von Meißen das Kloster aufzuheben und übergab es 1278 dem Deutschen Ritterorden. Dieser führte das Kloster zu einer Blütezeit bis zur Reformation. Nach einer Visitation fiel das Kloster 1543 mit allen Besitzungen an den Landesherren Moritz von Sachsen. Bis 1570 rangen die Deutschherren um die Weiterführung des Klosters, aber vergeblich. Im gleichen Jahre 1543 tauschte Moritz von Sachsen das säkularisierte Kloster gegen die Orte: Hohnstein, Lohmen und Wehlen, deren Besitzer die Herren von Schönburg waren. In der Tauschurkunde kommt zum ersten Mal offiziell der Name `Wechselburg` vor.

Papst Franziskus verlieh der Wechselburger Stiftskirche am 12. November 2018, dem 850. Jubiläum ihrer Kirchweihe, den Ehrentitel einer päpstlichen Basilica minor. Sie damit die erste in ganz Ostdeutschland, die diese hohe Auszeichnung empfangen hat. Das Papstwappen über dem Bennoportal und die Bronzetafel im linken Seitenschiff weisen daraufhin.